Wohl schon sehr früh haben die auf dem Hof ansässigen Bauern die Kohlenvorkommen unter ihren eigenen Äckern,
Wiesen und Buschgrundstücken und in der Umgebung gekannt und Bergbau betrieben. So bekam am 19. Dezember 1732 Heinrich
Scharpenseel das Längenfeld Lauseplatte verliehen. Als am 31. Januar 1738 in der Bochumer Rentei das erste märkische Bergamt
eröffnet wurde, war Johann Henrich Scharpenseel als einer der Hauptgewerken der Grafschaft Mark anwesend. Um 1900 zwangen
wirtschaftliche Gründe, die eigenständige Landwirtschaft aufzugegeben. Bauwillige kauften einen Teil der parzellierten
Ländereien. So entstand damals die Scharpenseelstraße mit ihrer beidseitigen Wohnbebauung. Der Hof kam in den Besitz des
Kaufmanns Louis Lipper in Linden, dann 1910 an die Deutsch-Luxemburgische Bergwerks- und Hütten-A.-G., später an die Stadt
Bochum. Diese gab einen Teil der Ländereien zur Bebauung an heimatvertriebene Landwirte für eine Nebenerwerbssiedlung an
der Trakehner Straße frei, den größten Teil aber begrünte und forstete sie auf.
In den Jahren 1953 bis 1955 wurde auf Gartenland des ehemaligen Hofes Scharpenseel am Meinholtweg eine Siedlung
für Mitarbeiter der Zeche Neuruhrort erbaut, um der Zeche einen Stamm von guten Bergleuten zu sichern. Es handelte sich um
Einfamilieneigenheime mit Einliegerwohnung und Stallgebäude und ausreichendem Gartenland zur teilweisen Selbstversorgung
der Einwohner. Die Erdarbeiten für die Kanalanschlüsse wurden in den Sommerferien 1954 durch Schüler und Studenten des
Internationalen Bauordens des belgischen Paters Werenfried van Straaten, der als „Speckpater“ bekannt wurde, durchgeführt.
Hof Scharpenseel im Jahr 1938
Bergmannshäuser am Meinholtweg
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