Tafel 11
Scharpenseelsbäncke
Stollen und Halde
Um 1715 wurde in diesem Bereich im Scharpenseels Busch - in der Nähe der heutigen Schluchtstraße und nördlich
des ehemaligen Bauernhofes Scharpenseel - in einem Stollen Kohle dicht an der Tagesoberfläche abgebaut. Die Abbaubereiche wurden
Scharpenseelsbäncke genannt.
1850 wurde in diesem Bereich auch ein Eisensteinflöz aufgefunden, das durch den Kaufmann Karl Berger, Repräsentant der
Gew. Ver. General & Erbstollen unter der Bezeichnung Neu-Wales II gemutet wurde. Das Eisenerz trat hier als Toneisenstein
in Nierenform auf. Unter der Bedingung, dass das abgebaute Eisenerz auf einer inländischen Hütte verhüttet würde, verlieh das
Oberbergamt am 25. September der Gewerkschaft General die in diesem Bereich vorkommenden Eisenerze.
Gut sichtbar wird hier an dieser Stelle die Vorgehensweise beim alten Stollenbergbau: Das bei der Auffahrung eines Stollens im
Berghang anfallende Bergematerial wurde als Zungenhalde auf der Talseite an der nördlichen Seite des heutigen Wanderweges
vor dem Stollenmundloch abgelagert und diente als Arbeitsfläche für den Tagesbetrieb des Stollenbetriebes. Der verbrochene Stollenmund
links hinter dieser Informationstafel sowie der Verlauf des Stollens sind als Einkerbung im Gelände deutlich zu sehen.
Bei den hier verbliebenen Bergbaurelikten Stollen und Halde kann es sich eigentlich nicht um die Reste „wilden“ Abbaus in
den Notzeiten nach 1945 handeln, wie auch schon vermutet wurde. In der Stollenpinge stehen zwei mächtige Buchen, die sicher weit über 100 Jahre
alt sind. So ist das Ende des Bergbaus hier sicherlich auf vor 1850 zu vermuten.
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