Tafel 9

Generaler Kohlenbahn, Bremse und Bremsberg

Standort: Zwischen Hörsterholz und Waldweg im Scharpenseels Busch

Als die Gewerkschaft Vereinigte General & Erbstollen Anfang des Jahres 1793 begonnen hatte, aus dem General-Erbstollen Nr. 5 zu fördern (Tafel 3), legte sie schon bald einen etwa 800 m langen Schiebeweg vom Stollenmund (Austritt des Stollens an die Oberfläche) zur Kohlenniederlage (Umschlagplatz) an der Ruhr an.
In den folgenden Jahren trieb man den Erbstollen in nordöstlicher Richtung weiter vor, so dass sich die Kohleabbaustellen bis weit unter die Oberdahlhauser, Eppendorfer und Munscheider Höhen verlagerten. Die Kohle wurde nun nicht mehr durch den Stollen an die Tagesoberfläche transportiert. Vielmehr wurden tonnlägige und auch seigere Schächte bis auf das Niveau der Stollensohle niedergebracht und die Kohle mittels Haspelanlagen oder Göpelwerken an die Tagesoberfläche gefördert. Derartige Schächte standen im Bereich der heutigen Schlucht- und Scharpenseelstraße, an der Dahlhauser Straße und in der Blumenfeldstraße. Um die aus diesen Schächten auf der Höhe (115 m), hoch über dem Ruhrtal geförderten Kohlen bis zur Kohlenniederlage wirtschaftlicher an die Ruhr zu bringen, musste der Kohlentransport neu organisiert werden. Eine Pferdeeisenbahn transportierte übertägig die Kohle von den neuen Förderschächten bis zum Hang des Kassenberger Siepens. Der Höhenunterschied zwischen dem Oberdahlhauser Berg und der Talsohle von 30 m konnte durch einen sog. Bremsberg überwunden werden: Mittels eines Haspels (Winde) wurden die mit Kohle beladenen Wagen den Bremsberg hinabgelassen und gleichzeitig die leeren den Berg heraufgezogen. Eine Bahn entlang der Eibecke brachte dann die Kohlen zur Kohlenniederlage an der Ruhr.

Bremsberg  Bremsberg Haspelrampe  Haspelrampe


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