Das Mundloch gehört zu den Vorgängerstollen der Zeche Dahlhauser Tiefbau. Der Stollenbetrieb begann mit der Mutung 1770 und endete 1838. Die Förderung war mit nur einigen Tausend Tonnen jährlich recht bescheiden. 1873 mauerte die Zeche Friedlicher Nachbar den 700 Meter langen Stollen aus und benutzte ihn als Förderstollen. Vom Schacht 1 aus verlief eine Pferdebahn zum Bahnhof Dahlhausen. Diese wurde nach etwa 100 m in den Stollen verlegt. Durch die relativ hohe Lage konnten die Kohlen direkt in Eisenbahnwagen unterhalb des Mundlochs gestürzt werden. Ab 1879 wurde der Stollen durch einen Bahnanschluss von Friedlicher Nachbar nicht mehr benötigt. Später wurde er zugemauert. Im zweiten Weltkrieg wurde der vordere Teil des Stollens zu einem Luftschutzbunker ausgebaut. Danach wurde der Zugang mit dem noch vorhandenen Gitter gesichert (später zugemauert). Ein seitlicher Zugang wurde ebenfalls zugemauert, da immer wieder in den Stollen eingebrochen wurde. Der Zugang vom Zechengelände Friedlicher Nachbar lag unterirdisch. Die Veränderungen zeigen die folgenden Fotos.
Zustand im Jahr 1936
... um 1982
... um 1993
... und Ende 2015
Ab 1982 wurde das Mundloch renoviert und erhielt mit dem Aufstellen der Lok und des Förderwagens den heutigen Zustand. 1988 wurden die ersten verrottenden Schwellen durch die noch heute vorhandenen ersetzt. Dabei wurde relativ großer Aufwand betrieben. Die freundlichen grünen Helfer haben inzwischen eine andere Färbung angenommen.
Die folgenden Fotos zeigen exemplarisch die dreimal jährlich anliegenden Arbeitseinsätze. 2016 ist vorläufig der mutmaßlich bleibende Zustand ereicht worden.
Mehrere Male pro Jahr wird das Stollenmundloch gesäubert, der Bewuchs zurückgeschnitten und die Fläche davor von Unkraut befreit. Die Grubenlok mit dem Kohlewagen wird abgewaschen und falls notwendig auch neu angestrichen. 2012 wurde auch die Einfassung der Fläche an der rechten Seite erneuert. Diese Aktion könnte auch die Vorlage zum Drehbuch von "Ewig grüßt das Murmeltier" sein.
Bei der Stollenputzaktion im Frühjahr sind meistens kleinere Schäden durch Schnee oder Regen auszubessern.
Gruppenfoto mit langsamem Fotograf. Das nächste Mal wird der Selbstauslöser eingeschläfert.
Beim Abwaschen der Lok und des Förderwagens gilt: Schwindelfreiheit ist geboten
Spaß macht's auf jeden Fall, besonders wenn das Wetter wie in diesem Jahr mitspielt.
Im Frühjahr 2013 begann die Umgestaltung der Fläche vor dem Stollenmundloch. Diese erhielt eine seitliche Begrenzung aus hochgestellten Steinplatten. Später folgte die Aufkiesung der Fläche, um das ständige Verkrauten mit etwas Glück einzudämmen.
Die Vorbereitungen für die Kiesschüttung beginnen. Vorne ist die neue seitliche Einfassung zu sehen.
Nachdem die obere Erdschicht entfernt ist werden Planen eingebracht, um von unten hochkommende Triebe zu verhindern. Dabei kommt auch ein Stück originaler Wetterfolie einer ehemaligen Schachtanlage zum Einsatz.
Das Folienpatchwork steht kurz vor der Fertigstellung. Die Steinbrocken sind nur ein Provisorium, bis zum Anschütten des Schotters, den die Stadt Bochum zur Verfügung stellte und auch einbrachte.
Der neu gestaltete Bereich um die Grubenlokomotive herum erscheint jetzt optisch deutlich ansprechender.
Durch die aufwändigeren Arbeiten im Jahr 2013 (Einbringen von Folie, Kiesauflage) fielen die Folgearbeiten wie erhofft im Frühjahr 2014 geringer aus. Die nicht unbedeutende Zeiteinsparung konnte anderweitig genutzt werden.
Die SPD aus dem Bochumer Südwesten machte sich auf den Weg zu einem Teil ihrer Wurzeln, bzw. dem aktuellen Pflegepersonal. Erkennbar am roten Schal (Marc Gräf und Klaus Hemmerling).
Im Gepäck hatten sie ein herzhaftes Frühstück. Damit nichts geheim bleibt war auch Tanja von bochum-lokal.de dabei.
War schon watt lecker.
Das Einbringen der Folien am Stollen hat sich in diesem Jahr ausgezahlt. Es kommt kaum noch Unkraut hoch. Was trotzdem wächst ist relativ leicht zu entfernen. Daher blieb ausreichend Zeit, den Bewuchs an der Stützmauer zurückzuschneiden.
Vor dem Beginn der Pflegearbeiten. Die Stützmauer ist vor allem im hinteren Bereich kam noch zu erkennen.
Der Bewuchs vor dem Stollenmundloch war schnell entfernt. Etwas länger dauerte das Reinigen der Begrenzung aus Holzbalken mit ihren vielen Spalten.
Durch eine längere Trockenperiode blieb es um den Wiesentrimmer recht einsam - er wirbelte jede Menge Staub auf.
Auch mit kleinerer Besetzung waren die Arbeiten recht schnell fertig.
Das Ergebnis - deutlich aufgeräumter als zu Beginn (siehe erstes Bild).
Soviel öffentliches Interesse war selten bei einem Arbeitseinsatz. Über 900 mehr oder weniger interessierte Besucher zogen am Stollen vorbei ...
... wobei doch eher das nicht gemähte Gras (links) intersessanter erschien als die Arbeiterdenkmäler.
Dank an den Herrn aller Schafe. So kam auch der sonst fast immer abwesende "Hoffotograf" mit aufs Bild.
Ende 2015 meinten offensichtlich Neonazis heldenhaft ihre Gesinnung auszudrücken. Dazu brachen sie das Gitter des
Stollenmundlochs auf und sprühten dort Hakenkreuze und Davidsterne. Die "Verzierungen" des Denkmalbereichs kamen dazu. Was politische
Gegner, die sich wahrscheinlich der Antifa zurechnen, glauben mit großflächigem Übersprühen zu erreichen, ist nicht nachzuvollziehen.
Das Entfernen von Grafitti oder Tags ist schon fast Routine und sehr aufwändig und kostenintensiv. Der zwischenzeitige Zustand
erforderte einen Neuanstrich der Lok und des Wagens.
Herzlichen Dank an die Eheleute Daum vom VHS-Kursus. Sie haben im Februar 2016 die Farbschmierereien an Lok und Hunt fast vollständig
beseitigen können. Allerdings konnten sie die Schmierereien an der Wand mit chemischen Mitteln nicht beseitigen.
Beschmierte Infotafel mit Aufkleber.
Der Aufkleber im Detail.
"Verschlimmbesserte" Situation am Stollenloch.
Vorheriger Zustand - ohne Übersprühungen.